Wie das aktuelle Zeitgeschehen
die Lieferketten beeinflusst.

Hier finden Sie alle Informationen bezüglich der momenten Liefersituation von Aluminium, Holz, Stahl und Fracht

Allgemeine
Informationen

Der Materialteurungszuschlag (MTZ) enthält keinerlei Aufschläge und entspricht den reinen, durch die Beschaffungssituation entstandenen, Mehrkosten für die Sitzplatten. Wir behalten uns aufgrund des massiven Auftragsvolumen mit verlängerten Vorlaufzeiten von Fall zu Fall vor den MTZ den Gegebenheiten anzupassen.

Dies ist aufgrund der langen Lieferzeit bei Stahl nicht anders darzustellen, da das verteuerte Material direkt in die Produktion läuft und für Sie zum Endprodukt verarbeitet wird.

Leider sind auch wir gezwungen zu immer höheren Einkaufspreisen und extremeren Einkaufsbedingungen zu kaufen, um die Lieferketten nicht zu gefährden. Daher müssen wir Teuerungszuschläge erheben. Eine Prognose für die weitere Preisentwicklung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Wir hoffen auf eine baldige Entspannung der Situation.

Ihr Team von proroll & NORTHCOMP

10.08.2022

NEVER ENDING STAU

Zwar haben sich die Abläufe in der Containerschifffahrt im Juli nicht weiter verschlechtert. Besserung ist allerdings auch kaum in Sicht. Damit bleibt die Lage im Güter- und Warenhandel angespannt.

Die Stausituation in der weltweiten Containerschifffahrt hat sich im Juli weder verbessert noch verschlechtert. Das zeigt die Auswertung aktueller Schiffspositionsdaten durch das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Damit befinden sich weltweit derzeit 11,5 % der verschifften Waren auf stehenden Containerfrachtern. Seit Ende 2020 und damit seit 20 Monaten liegt der Anteil inzwischen über dem höchsten Wer der Vor-Corona-jahre 2018 und 2019.

Dabei sind die Staus in der Nordsee weiter ungewöhnlich lang. Anfang August waren dort noch immer mehr als 2% der globalen Frachtkapazitäten gebunden. Laut IfW stauen sich Stand 4. August in der Deutschen Bucht mehr als 20 Containerschiffe und warte auf Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven. Das Frachtvolumen im Roten Meer, der Haupthandelsroute zwischen der EU und Asien, liegt weiterhin deutlich unter dem zu erwartenden Normalniveau. Die Lücke ist dem IfW zufolge zum großen Teil aus ausbleibender Fracht von Europa nach Asien zurückzuführen. Auch der Stau vor den deutschen Nordseehäfen trage hierzu bei, denn in der Folge könnten Containerschiffe nicht mehr pünktlich auslaufen. Entspannung zeichnet sich nach den Lockdown-Folgen dagegen im Hafen von Shanghai ab.

In der Ukraine werden nun zumindest alle drei im internationalen Getreideabkommen erwähnten Häfen in der Großstadt Odessa und Umgebung wieder für Agrarexporte genutzt. Für wichtige russische Häfen zeigen die IfW-Daten: Im Hafen Sankt Petersburg, wo Waren aus Europa ankommen, ist das Aufkommen nachhaltig eingebrochen. In den für den Asienhandel zentralen Häfen Wladiwostok und Noworossijsk erholt es sich dagegen etwas.

Ein Algorithmus des IfW wertet die Schiffsbewegungen aus und übersetzt sie in Handelsdaten. Der Kiel Trade Indicator schätzt die Im- und Exporte von 75 Ländern und Regionen. Aus dem jüngsten Datenupdate geht hervor, dass der globale Warenhandel im Juli zum Vormonat zurückgegangen sein dürfte, also zumindest bereinigt um Preiserhöhungen und Saisoneinflüsse. Auch für die großen Volkswirtschaften sind die Indikatorwerte negativ. „Sie liegen noch im normalen Schwankungsbereich und können als Gegenbewegung nach unten zu den teils hohen Zuwächsen im Juni interpretiert werden“, kommentiert IfW-Ökonom Vincent Stamer die Zahlen. „Ein Absturz des Handels droht nicht, allerdings dürfte sich eine Trendwende nach oben und Normalisierung der Lieferabläufe auch nicht so bald einstellen“, für der Leiter des Kiel Trade Indicators hinzu,

Quelle: Zeitungsartikel  zur Lage der globalen Lieferketten – 10.08.2022

never ending stau
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10.08.2022

Ständig aus dem Takt – Wann erholen sich die globalen Lieferketten?

Wann erholen sich die globalen Lieferketten? Zwar gib es Anzeichen einer Verbesserung, zugleich aber auch neue Risiken. Die Zerreißprobe geht also vorerst weiter.

Lieferengpässe haben die deutschen Hersteller weiter fest im Griff. Fast drei Viertel der Unternehmen meldeten bei den Konjunkturumfragen das Ifo Instituts im Juli einen Materialmangel. Und für die nächsten Monate gibt es den Wirtschaftsforschern zufolge keine Besserung.
Laut dem IfW sind wegen Containerschiffsstaus allein in der Nordsee noch immer mehr als 2% der globalen Frachtkapazität gebunden. Ein Großteil davon in der Deutschen Bucht. Unter den Lieferproblemen leidet vor allem die Elektroindustrie. Christian Reinwald, Verantwortlicher des Produktmanagements bei Reichelt-Elektronik, sagt „denn wichtige in China gefertigte Bauteile fehlen“. Nach wie vor belasten gestörte Lieferketten das Geschäft.

Durch Lieferverzögerungen ist es für Supply Chain Manager schwierig, die Abholungen zu koordinieren. Hinzu kommt ein Mangel an intermodalen Kapazitäten. Kommt es in diesem Jahr wieder zu Lockdowns in China wird es in Sachen Pünktlichkeit im Seeverkehr keine Verbesserung geben.

Kamala Raman sagt „Die Lieferketten sind zweifellos in Bewegung“. Bei der Umgestaltung bewegten sich aber nicht alle Unternehmen gleichermaßen. Sie hätte Ihre Netze und verschiedene Art und Weise verändert, sei es durch Erweiterungen, Konsolidierungen oder einfach durch Änderungen an den Puffern. In einer Umfrage deuteten 400 Führungskräfte jedoch an, dass es nicht zum großangelegten Nearshoring kommen wird. Die Unternehmen prüfen jedoch, ob es einen China-Plus-Eins-Ansatz geben könnte. Hier würde größtenteils das in China ansässige Netzwerk bestehen bleiben, jedoch die Möglichkeit bestehen neue Standorte in anderen Märkten zu erschließen.

Das Stresslevel bleibt jedoch vorerst hoch. Seit kurzem gibt es mit dem Global Supply Chain Pressure Index (GSCPI) ein Maß für den Lieferkettendruck. Er ziegt, wie angespannt >0 oder entspannt <0 die Lage ist.
Lesen Sie die ganze Beitrag, Klicken Sie dafür auf das Bild.

Quelle: Zeitungsartikel von Claudius Semmann zur Lage der globalen Lieferketten – 10.08.2022

staendig aus dem takt

07.04.2022

Der Lockdownvon Shanghai wird bis auf Weiteres verlängert

Die Sperrung des Stadtgebiets von Shanghai ist noch nicht aufgehoben worden.

Die Shanghaier Bezirke Pudongund Puxibleiben bis auf Weiteres geschlossen:

•Die meisten Fabriken in Shanghai und den umliegenden Gebieten bleiben geschlossen
•Einschränkungen in den Landverkehren: •Shanghaier Lkw dürfen sich nur mit Sondergenehmigung bewegen
•Nur 30 % aller Lkw haben diese Sondergenehmigung erhalten
•Die Fahrer dürfen ihre Kabine nicht verlassen, wenn sie innerhalb und außerhalb von Shanghai Lieferungen tätigen.

Die Containerterminals und der Flughafen in Shanghai sind in Betrieb, aber aufgrund der strengen Beschränkungen für den Landverkehr können nur begrenzte Mengen an FCL, LCL und Luftfracht transportiert werden. Die Containeryards und Luftfrachthallen sind an ihre Kapazitätsgrenzen angelangt.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund dieser Beschränkungen höhere Truckingkosten, mögliche Hafenlagergelder, Demurrage-und Detentionkosten anfallen können.Wir nutzen nach Möglichkeit alternative See-und Flug-häfen, um Ihre Waren mit minimalen Verzögerungen abzufertigen.

Wir bitten Sie Ihre Buchungen so früh wie möglich zu platzieren, da wir nach Aufhebung der Sperr-ungmit einem erhöhten Sendungsaufkommen rechnen.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen LOGWIN – 07.04.2022

15.03.2022

Verschärfte Maßnahmen in den chinesischen Metropolen Shanghai und Qingdao

Die Zahl der COVID-19 Fälle in den Regionen Shanghai und Qingdaoist in den letzten Tagen weiter angestiegen.

Die Einwohner der beiden Städte wurden aufgefordert, die Region bis auf weiteres nicht zu verlassen. Zusätzlich wurden die lokalen Kontrollmaßnahmen verschärft:

•LKW Fahrer müssen einen negativen COVID-19 Test vorlegen, welcher nicht älter als 48 Stunden ist.
•Die verschärften Kontrollmaßnahmen führen zu Verzögerungen im Vor-und Nachlauf
•Angrenzende Regionen akzeptieren keine Fahrer aus den Risikogebieten Shanghai und Qingdao

Die Abfertigung an den Flug-und Seehäfen von Shanghai und Qingdaoläuft aktuell weiter.

Jedoch führen die lokalen COVID-19 Maßnahmen und Restriktionen zu eingeschränkter Verfügbarkeit an Fahrpersonal und zu kurzfristigen Verschiebungen bei Abholung und Anlieferung.

Bitte stellen Sie sich in den kommenden Wochen auf mögliche Verzögerungen bei lokalen Transporten von und in diese Regionen ein.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen LOGWIN – 15.03.2022

15.03.2022

Lokale chinesische Behörden ordnen Lockdown für Shenzhen / Yantian an

In den letzten Tagen ist in der Metropolregion Shenzhendie Zahl der COVID-19 Fälle rapide angestiegen.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat die lokale Regierung vom 14.03. –20.03.2022 einen Lockdownangeordnet. Alle Unternehmen sind
verpflichtet während des genannten Zeitraums Ihre Tätigkeiten ins Homeoffice zu verlagern oder die Arbeit niederzulegen. Die Folgen sind:

•Die Produktion in Shenzhenwird heruntergefahren
•Zusätzliche Einschränkungen und Kontrollmaßnahmen in der Region Dongguan
•Die LCL Aktivitäten in den Lagerhäusern von Shenzhen& Yantianwurden eingestellt

Die Abfertigung an den Seeterminals von Shenzhen(Chiwan, Shekou, Yantianund Da Chan Bay) sind von den Maßnahmen derzeit nicht betroffen.

Bitte prüfen Sie mit Ihren Lieferanten aus der Region ob es produktionsbedingt zu Verschiebungen aktueller Verladungen kommt.

Bitte buchen Sie Ihre Sendungen so früh wie möglich, da wir nach dem Lockdownmit einem erhöhten Buchungsaufkommen rechnen.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen LOGWIN – 15.03.2022

14.03.2022

Explodierende Energiepreise und Palettenmangel

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine treffen immer stärker alle Bereiche unseres täglichen Lebens, wie natürlich auch die Logistik. Dabei spielen neben der bereits erkennbaren Auswirkung im Bereich des Fahrermangels, offensichtlich vor allem der Dieselpreis und auch der steigende Palettenpreis eine wichtige Rolle.

Allein binnen einer Woche sind die Dieselpreise im Schnitt um über 30 % gestiegen. Die unmittelbaren Auswirkungen spürt jeder der privat tankt. Speziell LKW-Unternehmer, deren Fahrzeuge je nach Größe und Auslastung zwischen 20 – 35 Liter pro hundert Kilometer verbrauchen, kämpfen ad hoc mit Kostensteigerungen von über 15,00 € pro hundert km, oder auf eine beispielhafte Fahrleistung von 600 km berechnet, mit mehr als 90,00 € pro Tag und Fahrzeug, Dimensionen wie es sie noch nie gab.

Neben der eigentlichen Höhe ist es vor allem die Dynamik, die hier die Transportunternehmen und Speditionen vor extreme Herausforderungen stellt. Üblicherweise wurden Dieselzuschläge auf Durchschnittswerten von Vormonaten berechnet und die Anpassungen liefen in der Regel deutlich zeitversetzt. Die aktuelle Situation erfordert aber, dass wir der extremen Situation zeitnah Rechnung tragen und hier schneller reagieren.

Wir werden daher die hinterlegten Dieselpreis-Modelle nicht mehr an den Vormonatswerten koppeln, sondern die Entwicklung auf Wochenebene berücksichtigen. Ein besonderes Augenmerk müssen wir dabei auch auf Teil- und Komplettladungen legen, da häufig die Dieselzuschläge hier in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Mehrbelastungen stehen. Dies betrifft ganz speziell auch den Bereich der internationalen Komplettladungen. Wir müssen hier um Verständnis bitten, dass es im Einzelfall zu einem erhöhten Dieselzuschlag für derartige Transporte kommen kann.

Aber auch die Palettenverfügbarkeit ist durch den Krieg beeinflusst, da die Produktion und Versorgungslage von Palettenholz und Paletten unterbrochen ist. Bereits seit Monaten haben sich die Kosten für Europaletten mehr als verdoppelt. Anfang des Jahres gab es dann erfreulicherweise leichte Anzeichen einer Entspannung, durch den Krieg und die Sanktionen hat sich die Lage leider wieder genau in die andere Richtung entwickelt. Es ist realistisch zu befürchten, dass nicht nur die Preise wieder weiter steigen, sondern eine zunehmende Knappheit entstehen wird.

Alle in den Transportketten müssen sich hier eng und partnerschaftlich abstimmen, um dieses komplexe und kostenintensive Thema gemeinsam zu meistern. Dies betrifft die Kosten für den Palettentausch, aber auch die Abschreibung von Mengen, wie ganz praktisch auch etwaige Abschreibungen von beschädigten bzw. nicht schönen Paletten bei Anlieferungen. Nur in einem fairen Umgang können hier Kostenexplosionen und Engpässe vermieden werden.

Sie können sicher sein, dass Schmidt-Gevelsberg auch in dieser schwierigen Zeit sehr intensiv mit seinen langjährigen Netzwerkpartnern und Transportunternehmern zusammenarbeitet, um jede Ihrer logistischen Anforderungen bestens erfüllen zu können.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der Spedition Schmidt-Gevelsberg – 14.03.2022

21.02.2022

Orkanartige Stürme bringen die Abfertigung an den Terminials in Nordeurope zum Erliegen

Drei aufeinanderfolgende Orkantiefs zogen seit dem 18.02. übe rNordeuropa.

Alle Verkehrsträger sind in Ihren Abläufen nochimmer beeinträchtigt:
•Der Schienengüterverkehrvon und nachden Seehäfeniststark verspätet
•Der Umschlagin den Seehäfenmusstemehrfachausgesetztwerden, Ladeschlüsse, Abfahrtenund AnkünftesindausdemFahrplan
•FlugverbindungenwurdenzumTeilganzausgesetztodersindebenfallsverspätet
•Bestehende Reservierungen gingen verloren und Zeitfenster mussten neu gebucht werden
Die Flughäfenwerdenin Kürzedie verloreneZeitwiederaufholen. Die Bahnverkehreund Terminals der Seehäfenwerdenhingegendie folgendenWochenbenötigen, um zumRegelbetriebzurückzukehren.

Bitte rechnen Sie daher mit längeren Transitzeiten, kurzfristigen Fahrplanänderungen und weiteren Verspätungen.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass es zu anfallenden Stand-, Lagergeldern, sowie Kosten für Demurrageund Detentionkommen kann, welche vom Ladungseigner zu übernehmen sind.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der Firma LOGWIN – 21.02.2022

09.12.2021

Importe aus China / Far-East / Subkonitent

Wir haben in jeglicher Hinsicht sehr bewegte Zeiten und in der weltweiten Logistik nie dagewesene Herausforderungen zu bewältigen. Zuverlässige Abläufe und feste Fahrpläne hat es in den meisten Trades weltweit nicht gegeben. Auch wenn man manchmal denkt, dass sich hier oder dort wieder etwas normalisiert: Eine wirkliche Trendwende zu alten Raten und gewohnter Zuverlässigkeit ist noch nicht in Sicht.

Zu den Ratenentwicklungen ist festzustellen, dass es mit Ausnahme von Gefahrgut und schweren 20´Contaniern in den letzten Wochen leicht niedrigere Raten im Markt gegeben hat. Das liegt vor allem daran, dass die Abfahrten so lagen, dass die Ware zu Weihnachten oder Neujahr in DE eingetroffen wäre, was kaum jemand wollte. Die eigentlich erwarteten Ratensteigerungen ab Anfang Dezember hat es bisher überraschenderweise noch nicht gegeben. Liegt es jetzt an geringerer Nachfrage und/oder Artikeln die einfach bei dem hohen Ratenniveau nicht mehr in Asien gekauft wurden? Genau kann es niemand sagen. Der Platz auf den Schiffen verknappt sich jedoch wieder und rechnen wir deshalb ab Mitte Dezember wahrscheinlich doch noch mit Steigerungen der Raten, allerdings hoffen wir das die bisherigen Höchststände in 2021 nicht wieder erreicht bzw. zumindest nicht mehr überschritten werden.

Der Grund liegt natürlich darin, dass Chinese New Year ab dem 1. Februar gefeiert wird. Dann beginnt das Jahr des Tigers in China. Bis dahin wird der Platz wahrscheinlich wieder knapper und teurer, danach gehen wir jedoch von einem etwas niedrigeren Rateniveau aus als wir es zumeist in 2021 hatten. Die Lage aktuell kann sich jedoch durch Nachrichten der letzten Tage erheblich zuspitzen. So kämpft auch China nach wie vor mit der Pandemie. Neue Covid-19 – Ausbrüche in Ningbo, Hangzhou, Shanghai und in der Provinz Zhejiang sollen zu Schließungen von Fabriken in diesen Regionen(!) führen was viele von Ihnen treffen könnte. Im Gespräch sind 14-tägige Schließungen der Fabriken. Schon länger im Gespräch sind vorgezogene Schließungen der Firmen in mehreren Teilen Chinas ab dem 14. Januar. Hierdurch verlängert man die Feiertage deutlich und will das Virus zusätzlich stark eindämmen. Als wenn das noch nicht genügen würde, so kommen dann die olympischen Winterspiele nach China(4. – 20. Februar in Peking). In den Regionen Peking, Tianjin, Qingdao, Dalian sind Schließungen der Unternehmen vom 1. Januar bis zum 28. Februar geplant. Klären Sie unbedingt rechtzeitig, falls nicht schon geschehen, mit Ihren Lieferanten, ob und in welchem Ausmaß auch die Produktion Ihrer Waren betrifft. Aktuell wird oft unter Hochdruck produziert und man versucht alles was möglich ist noch vorher zu verschiffen. Durch die Feiertage wird es in der Schifffahrt auch wieder blanc sailings geben, d.h. Abfahrten werden ganz ausfallen.

Bahnfracht – hier haben wir schlimme Monate mit sehr langen und vor allem völlig unplanbaren Laufzeiten hinter uns. Es scheint sich aber langsam zu bessern, teilweise sind die Züge wieder nach 3 Wochen in Hamburg oder Duisburg, andere stecken aber z.B. seit 5 Wochen in Kaliningrad und benötigen ca. 8 Wochen bis Hamburg. Die Situation in Hamburg bezüglich der Containerentladung hat sich leicht gebessert, trotzdem werden oft noch 4-5 Tage benötigt bis Sendung abgenommen werden können. Allerdings sind die Hauptlagerhalter in Hamburg(PCH, DCP, Contex und HLS) sehr stark belastet und es entstehen für die LKW-Unternehmer oftmals erhebliche Wartezeiten, die uns zusätzlich belastet werden. Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir diese lt. Auslage an Sie weiter belasten müssen.

Luftfracht – die Probleme bei See und Bahn sorgen nach wie vor für regen Zulauf bei der Luftbracht. Die Flüge sind stark ausgebucht jetzt vor Weihnachten, das wird sich hoffentlich nach CNY wieder normalisieren. Am Flughafen Frankfurt hat sich die Situation bei der FCS nach vielen Monaten deutlich gebessert. Das lag sicher auch daran, dass der Flughafen einen neuen Vertrag mit der FCS für die nächsten Jahre abgeschlossen hat. Es fallen nicht mehr so oft nennenswerte Wartezeiten an.

LKW/BAHN – In Deutschland sind beide Verkehrsträger vor den Feiertagen traditionell stark ausgelastet. Wer noch wichtiges vor Weihnachten transportieren lassen möchte, muss sich sehr schnell darum kümmern. Besonders die LKW-Transporte sind kostenmäßig deutlich gestiegen – viele LKW-Unternehmer erhöhen im neuen Jahr die Preise um ca. 8 Prozent.

Kaitarif Hamburg/Bremen – die Tarife sind seit dem 1. September angehoben worden.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der E. Gallmeister GmbH Internationale Spedition – 09.12.2021

15.09.2021

Hohe Unzuverlässigkeit der weltweiten Containerschifffahrt hält weiterhin an

Im globalen Seefrachtverkehr hat sich die seit Monaten angespannte Situation nicht verbessert:

Die notwendigen Maßnahmen und Regulierungen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie haben weltweit die Lieferketten aus dem Takt gebracht. Landesweite Lockdownsund zuletzt spontane Schließungen von Terminals in bedeutenden Seehäfen beeinträchtigen die Warenströme nachhaltig. Reedereien behalten sich vor, Häfen kurzfristig nicht anzulaufen. Die Schiffsankünfte und Schiffsabfahrten verzögern sich um bis zu 14 Tage.

Bitte rechnen Sie in den nächsten Wochen weiterhin mit längeren Transitzeiten, kurzfristigen Verschieb-ungender Fahrpläne und anhaltenden Schiffsver-spätungen. Wir werden unser Möglichstes tun, um Ihnen auch weiterhin den nötigen Schiffsraum zur Verfügung zu stellen und den Informationsfluss aufrecht zu erhalten. Für Rückfragen stehen Ihnen Ihre bekannten Logwin Ansprechpartner jederzeit gerne zur Verfügung.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der Firma LOGWIN – 10.09.2021

14.09.2021

Containerschiffe im Stau vor US-Häfen belasten die globalen Lieferketten in ungekanntem Ausmaß. Die Wartezeit übersteigt acht Tage, ein neuer Rekord in der Pandemie.

Die durchschnittliche Wartezeit stieg auf 8,5 Tage, verglichen mit 7,6 Tagen Ende August, berichtet Bloomberg unter Berufung auf den Hafen von Los Angeles. Über 55 Schiffe stauten sich am Wochenende vor der kalifornischen Küste, vor Los Angeles und Long Beach. Ihre Ladekapazität entspreche zusammen etwa 375.000 20-Fuß-Containern. Aufgrund des extremen Andrangs gab es keine Ankerplätze mehr, so dass eine Rekordzahl von 17 Schiffen in sogenannten Driftzonen warten musste.

Hapag-Lloyd: Normalisierung frühestens 2022

Bei der deutschen Reederei Hapag-Lloyd geht man davon aus, dass sich die Lage in der Containerschifffahrt frühestens im ersten Quartal 2022 wieder normalisieren könnte. Durch Konjunkturprogramme überall auf der Welt sei die Nachfrage drastisch gestiegen. „Wir tun, was wir können“, sagte ein Sprecher. Angesichts des Wirtschaftswachstums habe man Container und auch insgesamt zwölf Containerschiffe mit 23.500+ TEU bestellt. Die Riesen können aber erst ab 2023 ausgeliefert werden. Aktuell sei der Chartermarkt komplett leergefegt, sagte der Sprecher. Engpässe sah er insbesondere auf der Landseite bei Häfen, Terminals und Hinterlandverkehren.

Von einer Einhaltung der Fahrpläne kann bei den großen Reedereien insgesamt kaum noch die Rede sein, sie bewegt sich seit Jahresbeginn bis Ende Juli zwischen 35 Prozent und 40 Prozent, berichtet Lieferkettenanalyst Sea-Intelligence. Im Juli 2021 sank demnach die Pünktlichkeit um 3,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat auf 35,6 Prozent. „Im Jahresvergleich ist die Pünktlichkeitsrate sogar um 39,7 Prozentpunkte gesunken“, betont CEO Alan Murphy.

Nischen-Reeder zuverlässiger

Kleinere Containerlinien seien weitaus zuverlässiger als Branchengrößen wie Maersk oder CMA CGM, hält Sea-Intelligence fest. Dabei sei der Leistungsunterschied so groß wie seit 2011 nicht mehr. So seien Nischen-Reedereien im Juni und Juli um acht bis elf Prozent pünktlicher gewesen als ihre großen Konkurrenten.

Maersk Line war im Juli 2021 die zuverlässigste der 14 größten Reedereien mit einer Quote von 47,3 Prozent. Hamburg Süd war die einzige andere Reederei mit einer Pünktlichkeit von mehr als 40 Prozent. Nur vier Reedereien lagen zwischen 30 Prozent und 40 Prozent, darunter auch Hapag-Lloyd. Sechs weitere erreichten zwischen 20 Prozent und 30 Prozent und die beiden übrigen lagen unter 20 Prozent. Evergreen wies im Juli 2021 mit 16,2 Prozent die geringste Fahrplanzuverlässigkeit auf.

06.09.2021

Bürgerkrieg treibt den Aluminiumpreis in die Höhe

Der Preis für Aluminium ist zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt gestiegen. Die Unruhen in Guinea schüren Bedenken hinsichtlich der Versorgung mit dem Industriemetall. In dem afrikanischen Land haben Militäreinheiten die Macht ergriffen und die Verfassung außer Kraftgesetzt. Der Chef der Spezialeinheiten, Oberst Mamady Doumbouya, forderte die Armee auf, ihn zu unterstützen.

Der Preis für die Tonne Aluminium zur sofortigen Lieferung stieg in London auf 2.775,50 Dollar für die Tonne. Nur noch rund 15 Dollar trennen ihn damit vom Höchststand des Jahres 2011. In Schanghai kletterten die Preise bis auf 21.635 Yuan und erreichten damit auf den höchsten Stand seit 2006. Guinea ist ein wichtiger Lieferant des Rohstoffs Bauxit  – die politische Instabilität erhöht die Möglichkeit von Lieferunterbrechungen. Der Einfluss auf die Exporte lasse sich bislang aber nur schwer abschätzen, weil die Nachricht vom Umsturz noch frisch sei, sagt ein Börsianer.

Die Aluminium Corporation of China, der größte Aluminiumproduzent, der auch ein Bauxit-Projekt in Guinea betreibt, gab unterdessen bekannt, der Betrieb laufe normal und in den Werken in China sei mehr als genug Bauxit vorhanden. Dennoch stieg der Aktienkurs in Hongkong um bis zu 10 Prozent.

Der Markt könne durch die Situation „stark erschüttert“ werden, ließ der Gründer des Metallproduzenten Rusal, Oleg Deripaska, über den Nachrichtendienst Telegram verlauten. der Aktienkurs des Unternehmens stieg derweil  in Hongkong um 14 Prozent auf den höchsten Stand seit 2012.

Der Preis für Aluminium ist in diesem Jahr in London schon um etwa 38 Prozent gestiegen. Denn während massive globale Konjunkturmaßnahmen die Nachfrage ankurbelten, hatten Produktionsbetriebe in China, dem größten Produzenten von Aluminium, im Gefolge einer saisonalen Stromknappheit Schwierigkeiten, die Produktion aufrechtzuerhalten. Zudem versucht die Führung in Peking, die CO2-Emissionen des Landes zu verringern und daher die emissionsreiche Produktion von Aluminium tendenziell zu beschränken. Mehr als die Hälfte aller chinesischen Bauxitimporte kommt aus Guinea. Die Investoren seien deswegen ziemlich besorgt, sagte Xiong Hui, leitender Aluminiumanalyst bei Peking Antaike der Nachrichtenagentur Bloomberg.

China stellt rund 60 Prozent der globalen Produktion, Hat sich aufgrund der vorhandenen Bedenken aber auch verpflichtet, die Versorgung sicherzustellen, und Metall aus staatlichen Reserven freizugeben, um Engpässe zu lindern. Dennoch ist das Land aktuell zunehmend auf Importe angewiesen. Diese eher außergewöhnliche Entwicklung hat  die globalen Vorräte des normalerweise reichlich vorhandenen Metalls stark beansprucht.

Der Preis für Aluminium war zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich gefallen. Mit einer höheren Verbrauchernachfrage und Wirtschaftstätigkeit stieg er aber stark bis auf das aktuelle Niveau. Längerfristig erwarten Experten, dass der Einsatz in Elektrofahrzeugen und Anwendungen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien dem Preis Auftrieb verleihen.

Alu-Preis-Aktuell

01.09.2021

Alluminium so wie teuer
wie zuletzt 2011

Aluminium ist mit Preisen bei 2.730 US-Dollar pro Tonne so teuer wie zuletzt vor zehn Jahren. Der Aufwärtstrend, der seinen Anfang im April 2020 bei 1.455 US-Dollar pro Tonne fand, setzt sich somit weiter fort. Allein seit Jahresbeginn verteuerte sich Aluminium um mehr als 35 Prozent. Rückenwind für die Preise kommt aus China, das für 60 Prozent des globalen Angebots verantwortlich ist.

Da die Aluminiumherstellung sehr energieintensiv ist und China den Energieverbrauch aus Umweltgesichtspunkten einschränken will, wurde in den Provinzen Xinjiang und Guangxi die Produktion von Aluminium heruntergefahren. China gibt zwar derzeit staatliche Reserven frei, um das Angebot zu erhöhen, dies aber offenbar nicht in ausreichendem Maße, um die Nachfrage zu befriedigen.

Aluminium wird zum Beispiel in Autoteilen, in Getränkedosen und in Haushaltsgeräten verwendet. Die Nachfrage dürfte zukünftig wegen des Booms bei der Elektromobilität und bei Erneuerbaren Energien noch steigen. Auch für die Flugzeugindustrie ist es wegen seines geringen spezifischen Gewichts interessant. Damit könnte sich eine jahrzehntelange Ära des Überangebots dem Ende neigen. Aluminiumproduzenten dürften davon profitieren.

Quelle: Newsletter der Deutsche Bank – Perspektiven von Morgen – 01.09.2021

01.09.2021

Auftrieb für
Aluminiumpreise

Der Administration in China ist saubere Luft bei den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr wichtig. Bereits im Frühjahr haben mehrere chinesische Provinzen begonnen, den oft CO2-intensiven Stromverbrauch der Metallindustrie einzuschränken. Am Wochenende hat jetzt der Stromnetzbetreiber der chinesischen Provinz Guangxi die dort tätigen Aluminiumhersteller aufgefordert, ihren Stromverbrauch aus Kohlekraft um 30 Prozent abzusenken, um eine stabile Stromversorgung der Bevölkerung in der Provinz gewährleisten zu können. Diese Maßnahme könne
dem Statement zufolge bis in den Mai 2022 andauern. In der Provinz Guangxi allein dürften damit über 500 Kilotonnen der jährlichen Aluminium-Produktionskapazitäten vorübergehend wegfallen. Zusammen mit den Beschränkungen in anderen Provinzen fallen dadurch etwa 2,4 Millionen Tonnen der jährlichen Aluminium-Produktionskapazitäten in China vorübergehend weg. Zusätzlichen Bedarf deckt China durch Bestände aus Reserven
und durch Importe. Dies sollte dem Aluminiumpreis angesichts anhaltender Nachfrage weiteren Auftrieb geben. Davon könnten dann europäische und nordamerikanische Aluminium-Produzenten profitieren.

Quelle: Newsletter der Deutsche Bank – Perspektiven von Morgen – 01.09.2021

12.08.2021

Hapag-Lloyd erwartet Entspannung der
Lieferketten frühestens Anfang 2022

Die Marktlage entspanne sich frühestens im ersten Quartal des nächsten Jahres, prognostiziert Reedereichef Habben Jansen. Die Preise für Containertransporte explodieren.

Noch Ende Juni hatte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen für den Herbst mit einer Beruhigung bei den Lieferschwierigkeiten gerechnet. Jetzt aber  verdüstert sich für den Vorstandsvorsitzenden der weltweit fünfgrößten Containerreederei der Ausblick. „Wenn wir uns das Marktumfeld heute ansehen, glauben wir nicht, dass sich die Situation schnell normalisieren wird“, sagte er am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Trotz aller Anstrengungen
und der zusätzlichen Containerkapazitäten, die in den Markt gebracht würden, gehe man derzeit davon aus, dass sich die Marktlage frühestensim ersten Quartal 2022 entspannen wird.

Für enorme Unsicherheiten sorgt seit dieser Woche die Sperrung des chinesischen Hafens Ningbo bei Schanghai, der mit einem Jahresumschlag von 1,17 Milliarden Tonnen der größte Port der Welt ist. Dort hatten die Behörden den Mitarbeiter eines Terminals positiv auf Corona getestet und daraufhin eine Schließung angeordnet. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) hält es für denkbar, dass es nun erneut zu Lieferengpässen kommen könntewie bereits im Mai und Juni 2021.

Damals war der südchinesische Hafen Yantian für rund einen Monat teilweise geschlossen worden, nachdem es dort ebenfalls zu Covid-19-Ansteckungen gekommen war. Der Stau von Containerschiffen hatte sich daraufhin als noch größer gezeigt, als wenige Wochen zuvor bei der Blockade des Suezkanals.Für die aktuellen Lieferengpässe macht Hapag-Lloyd jedoch auch die Zurückhaltung der Reedereien bei der Beschaffung neuer
Containerschiffe verantwortlich. Nach Zahlen der auf Seefahrt spezialisierten Marktforschungsfirma IHS Markit entsprechen die in den Orderbüchern vermerkten Neubestellungen aktuell gerade einmal 17 Prozent der weltweiten Flotte – nach nur zehn Prozent in den Jahren 2018 und 2019. 2011 lag die Quote noch über 25 Prozent.

Hinzu kommt, dass die bestellten Schiffe erst nach zwei bis drei Jahren ausgeliefert werden, was die aktuellen Lieferengpässe nicht zu beseitigen
hilft. Entsprechend schießen für Linienreedereien wie Hapag-Lloyd, , MSC oder CMA CGM die Charterpreise in die Höhe. Am Donnerstag gab der griechische Schiffseigner Euroseas bekannt, er habe eines seiner Containerschiffe mit einem Aufschlag von 315 Prozent zur vormaligen Charterrate weitervermietet.

Hohe Lagergelderlöse durch anhaltende Schiffsverspätungen

Auch der Hamburger Hafenbetreiber profitierte im abgelaufenen Halbjahr von dem zunehmenden Chaos im Seehandel. Trotz der anhaltenden Einflüsse durch die Coronavirus-Pandemie sei das Konzernbetriebsergebnis (Ebit) um 63,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 90,5 Millionen Euro gestiegen, berichtete Vorstandschefin Angela Titzrath am Donnerstag. Zwar stieg der Containerumschlag nur um 0,7 Prozent, zur positiven Geschäftsentwicklung aber hätten insbesondere „hohe Lagergelderlöse infolge anhaltender Schiffsverspätungen im Hamburger Hafen“ beigetragen – ebenso der Containertransport auf der Schiene, den die HHLA ebenfalls anbietet. Die knappen Schiffskapazitäten lassen die Preise für Containertransporte auf wichtigen Routen explodieren. So kostet der durchschnittliche Standardcontainer (TEU) nach Angaben des Shanghai Containerizedn Freight Index (SCFI) in dieser Woche 4226 Dollar und damit knapp 30 Dollar mehr als in der Vorwoche. Im August vor zwei Jahren hatte der Preis noch bei rund 700 Dollar gelegen.

Entsprechend verzehnfachte sich der Gewinn von Hapag-Lloyd im Halbjahr gegenüber dem schwachen Vorjahr auf 2,7 Milliarden Euro. „Wir freuen uns natürlich über dieses besondere finanzielle Ergebnis“, sagte Habben Jansen. Allerdings verursachten die Engpässe in den Lieferketten weiterhin enorme Belastungen und Ineffizienzen für alle Marktteilnehmer. „Wir müssen alles tun, um sie so schnell wie möglich gemeinsam zu beheben.“ Im Unternehmen selbst ging die durchschnittliche Frachtrate um 46 Prozent auf gut 1600 Dollar je Standardcontainer nach oben, berichtete Hapag-Lloyd. Den vergleichsweise moderaten Anstieg begründete Habben Jansen damit, dass ein Teil der Transportaufträge langfristig gebucht sei und nicht über den heiß gelaufenen Spotmarkt verkauft werde. „Man könnte deutlich mehr machen“ Schon seit einiger Zeit kritisiert der Hapag-Chef die Zurückhaltung der Branche bei den Schiffs-Neubestellungen.

„Man könnte deutlich mehrmachen“,

sagte er. Habben Jansen selbst hatte im Juni sechs große Containerschiffe bestellt und das Orderbuch damit auf zwölf Schiffe erweitert, die jeweils 23.500 Standartcontainer laden können. Die ersten sechs Megafrachter sollen 2023 geliefert werden, die restlichen ein Jahr später. Ende 2022 erwartet Hapag-Lloyd noch einige kleinere Schiffe.  Der Hamburger Reeder rechnet auch in der zweiten Jahreshälfte mit starken Erträgen. Für das Gesamtjahr wird ein Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 7,6 und 9,3 Milliarden Euro erwartet, das Ebit soll zwischen 6,2 und 7,9 Milliarden Euro betragen.
Deutschlands größte Reederei hatte nach einem Ergebnissprung im ersten Halbjahr bereits Ende Juni ihre Prognose angehoben. Die Aktionäre können sich schon mal freuen: „Natürlich werden wir nächstes Jahr eine sehr hohe Dividende zahlen“, kündigte Habben Jansen an.

11.06.2021

Situation in südchinesischen Häfen

Aufgrund eines Covid-19-Ausbruchs in Südchina wurde der Hafen von Yantian vom 25. bis 31. Mai 2021 als Maßnahme zur Eindämmung des Virus geschlossen. Das Frachtvolumen, das über Yantian umgeschlagen wird, verursachte einen sofortigen Rückstau von Fracht sowie Staus außerhalb des Hafens. Ein Teil des Yantian-Hafens ist mittlerweile wieder geöffnet. Allerdings arbeiten derzeit nur 30% der Belegschaft im Hafen, was eine niedrigere Produktivität nach sich zieht. Hygienemaßnahmen schränken den Zugang zum Hafen für Arbeiter und auch für LKW-Fahrer zusätzlich ein.

Infolgedessen hat eine große Anzahl von Schiffen den Hafen von Yantian ausgelassen. Einige Schiffe wurden zu alternativen Häfen in Südchina umgeleitet. Die Häfen in Nansha, Shekou und Hongkong sind jedoch nicht in der Lage, den Rückstau an Fracht aus Yantian aufzunehmen. Die Zollformalitäten verhindern darüber hinaus, dass Fracht von einem Hafen zum anderen transferiert werden kann. Angesichts dieser Lage sieht sich der Markt mit Ladungsrückstaus, Schiffsverspätungen, Hafenausfällen und einer überwältigenden Frachtraumnachfrage konfrontiert. Die Situation in Yantian trägt zu einer weiteren Unsicherheit der Raten und der allgemeinen Kapazitätssituation bei. Sobald die Häfen ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen, erwarten wir für weitere zwei bis fünf Wochen einen Anstieg der Ladung. Außerdem ist mit zusätzlichen Welleneffekten durch die Unterbrechung der Leercontainer-Rückflüsse zurück nach Südchina
zu rechnen. Die Auswirkungen werden weltweit und branchenübergreifend für mindestens zwei bis drei Quartale anhalten.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der Firma Kühne und Nagel – 11.06.2021

11.06.2021

Südchinesische Häfen
unter Druck

Nach Covid-19 Ausbruch in Yantian(Shenzhen) sind alle Häfen in Südchina und auch Hong Kong stark überlastet.

Der Weltmarkt hat die Auswirkungen der Suez Kanal Sperrung noch nicht vollständig kompensiert. Zusätzlich beginnt sich nun die Lage in den südchinesischen Häfen weiter zuzuspitzen

Yantianund Nanshawaren kurzfristig geschlossen. Hong Kong, Chiwan und Shekousind stark überlastet; der Rückstau an Containern ist immens. Die  Containerschiffe fahren Yantianzum Teil nicht mehr an; Schiffe werden in andere Häfen umgeleitet und müssen lange auf Ihre Be-und Entladefenster warten. Es ist damit zu rechnen, dass die Reeder kurzfristig „Congestion“ Zuschläge einführen werden.

Bitte rechnen sie in den nächsten Wochen mit längeren Transitzeiten, kurzfristigen Verschiebungen der Fahrpläne, anhaltenden Schiffsverspätungen und einer weiteren Verknappung der Verfügbarkeit von Leercontainern.

Wir bitten Sie, uns einen Forecast Ihrer geplanten Verladungen bis mindestens Ende Juli zukommen zu lassen und Ihre Lieferanten anzuweisen, die Buchungen frühestmöglich zu platzieren.

Quelle: Auszug aus einer Kundeninformationen der Firma LOGWIN – 11.06.2021

11.06.2021

Hafenkrise in Südchina: Spediteure sehen es mit Sorge

Die Suezkanal-Krise ist noch überhaupt nicht richtig verdaut, da zeichnet sich schon wieder eine massive Störung der maritimen Lieferketten ab. Steigende
Corona-Fallzahlen rund um die südchinesische Metropole Shenzhen führen zu starken Abfertigungsengpässen in den Häfen Yantian und Shekou sowie in Nansha (im benachbarten Guangzhou). Maersk spricht von bis zu 14 Tagen Verzögerungen.

Anlieferstopps und -beschränkungen für Exportladung sowie gestrichene Schiffsanläufe sind an der Tagesordnung. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die
Welle die Häfen in Nordeuropa erreicht. Die deutschen Seehafenspediteure sind folglich bereits alarmiert. Bezogen auf die Situation in China sagt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik: „Wir sehen das mit Sorge.“ Zwar habe man noch keine Daten erhalten, dass es hakt. Aber sollte sich das Problem weiter entwickeln, könnte es auch wieder einen Rückschritt bei den Lieferketten geben.

Lars Jensen, CEO und Partner des Beratungsunternehmens Vespucci Maritime, befürchtet eine weitere Eskalation der Lage. Er schätzt, dass die Auswirkungen jene der Suez-Krise noch übertreffen werden. Seinen Angaben zufolge verweist Maersk bereits auf 64 Schiffe der 2M-Allianz, welche die Häfen von Yantian und Shekou umfahren müssen. One verweise auf 52 Schiffe von THE Alliance. OOCL führe 26 Einheiten an, CMA CGM 11, die betroffen seien. Infolge der Engpässe hat One nun bereits eine Congestion Surcharge für Reefer-Ladungen mit Ziel Yantian eingeführt: Seit 10. Juni werden 1.000 US-Dollar pro Box
erhoben. Dies sei notwendig, um anfallende Mehrkosten für längeres Zwischenlagern, Umrouten oder auch zusätzliche Reefer-Anschlüsse abzufedern.

Die Verspätungen von Schiffen im Yantian-Hafen, einem Tiefwasserhafen in Shenzhen, haben sich nach Angaben von Project44 derweil bereits in der
vergangenen Woche sukzessive verschlimmert. Und der Supply-Chain- Plattformanbieter aus den USA erwartet auf Basis seiner Daten zur Container-
Verweildauer, dass der Hafen den ganzen Monat über überlastet bleibt. Demnach schwanken die Verweilzeiten in Yantian stark. So liege das Minimum bei einem Tag. Den Median, also derjenige Messwert, der genau in der Mitte aller einzelnen Daten liegt, gibt Project44 mit fast 18 Tagen an für Container, die auf ihre Verladung warten (Stand 7. Juni). Die Behörden in Guangzhou, der Industriestadt nordwestlich von Shenzhen, haben ebenfalls Einschränkungen der Geschäftstätigkeit verhängt. „Der Nansha-Hafen wird die Auswirkungen dieser Beschränkungen ebenfalls zu spüren bekommen, was die
Stau-Problematik in Yantian weiter verschärft“, teilt Project44 weiter mit. Mit Stand vom 7. Juni nähern sich den Experten zufolge 47 Schiffe dem Hafen Yantian. Der Analyse zufolge sind bereits ein Drittel der Schiffe verspätet.

„Der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle in China hat zu einem Stillstand geführt, derdie ohnehin schon rekordverdächtigen Kosten für die Verschiffung von Waren aus China noch weiter in die Höhe treiben könnte“, sagt Josh Brazil, verantwortlich für Marketing bei Project44. Im vergangenen Jahr sind dem Unternehmen zufolge die Frachtkosten zwischen China und der US-Westküste um 156 Prozent gestiegen, während das Fahrtgebiet zwischen China und der US-Ostküste einen Anstieg von 162 Prozent verzeichnete. Am stärksten stiegen die Frachtpreise zwischen China und Nordeuropa, und zwar um 535 Prozent.

Angespannte Situation verschärft sich

Die Entwicklung besorgt den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) in Eschborn. „Die Pandemie ist noch nicht besiegt und wir werden noch eine längerer Zeit mit Corona leben müssen“, sagt Carsten Knauer, Leiter Logistik/SCM beim BME. Weitere Verzögerungen oder Ausfälle in den Lieferketten beeinträchtigten die ohnehin angespannte Situation auf den Transportmärkten weiter. „Kurzfristig ist es kaum möglich, Ausweichrouten für Transporte aus China zu bekommen. Lkw, Schiene oder Luftfracht sind bereits ausgelastet“, so Knauer weiter. Der BME rät weiterhin, mittel- und langfristig Lieferanten in zusätzlichen Märkten und Regionen aufzubauen und so das Risiko eines Ausfalles oder von Verzögerungen zu diversifizieren. Die Behinderung wird im Juni zusätzliche Leerfahrten von Yantian nach Hongkong und an die US-Westküste bedeuten, wie Project44 prognostiziert. Die
Containerkapazität des Hafens könnte sich um etwa 50 Prozent verringern, und es könnte zu Einschränkungen bei den Reedereien kommen, die hochwertige
Schiffscontainer freigeben dürfen. Für die Handelsrouten zwischen Asien und Europa haben die Reedereien angekündigt, die Häfen im Norden wie Tianjin und
Quindao nicht mehr anzulaufen, und begründen dies mit Überlastungsproblemen.

Schwierige Planung für Importeure

Nathan Resnick, CEO der US-amerikanischen B2B-Beschaffungsplattform Sourcify, sagte gegenüber dem Wirtschaftssender CNBC, dass die Lieferketten durch die plötzlichen und starken Einschränkungen stark beeinträchtigt wurden. Er fügte hinzu, dass die Situation die Vorausplanung für Unternehmen in den kommenden Quartalen schwierig machen würde. „Besonders mit der bevorstehenden Urlaubssaison versuchen viele große Importeure, ihre Lieferkette für Q3 und Q4 zu planen.“ Auf die Frage, welche Branchen wohl am stärksten betroffen sein werden, antwortete er: „Im Moment sind es in Guangzhou und Guangdong vor allem Haushaltswaren, Schuhe, Unterhaltungselektronik und viele andere Arten von Produkten.“ Und weiter: „Diese Verzögerungen in den Häfen werden zu einem weiteren Anstieg der Frachtraten führen und das ist etwas, was wir das ganze Jahr über kontinuierlich sehen.“ Bereits die Schiffsbewegungsdaten bis Ende Mai deuten auf ein leichtes Minus bei den Importen und Exporten Chinas gegenüber dem Vormonat hin. So zeigt der Kiel Trade Indicator des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) jeweils ein negatives Vorzeichen bei den Ausfuhren (minus 1,7 Prozent) und den Einfuhren (minus 1,0 Prozent) an. Darüber hinaus lasse sich noch keine Aussage treffen, wie Vincent Stamer, der Leiter des Frühindikators für den weltweiten Handel, auf Anfrage mitteilt. Er verweist auf
das nächste Update der Zahlen am 22. Juni. (sr/cs/rok)

12.05.2021

Das Preiswachstum bei dem Rohstoff Holz überrascht die Unternehmer.

Vorläufigen Informationen zufolge liegen die Preise für großformatiges Nadelholz, die bei Auktionen erzielt werden, sogar um mehr als 100 % über den Durchschnittspreisen, die bei Holzverkäufen im ersten Halbjahr erzielt werden. Es gibt aber auch Auktionen, die mit noch höheren Preissteigerungen enden.

Bei den bereits beendeten Auktionen sind die Preise für fast alle Sortimente höher. Auch bei mittelgroßem Nadelholz und Buchenschnittholz sind hohe Preissteigerungen zu verzeichnen.

Preise ausgewählter Holzsortimente: Durchschnittspreis im Holz- und Forstportal für 2021, Durchschnittspreis in den Systemauktionen für das erste Halbjahr 2021, Preise ausgewählter Holzsortimente: Durchschnittspreis aus dem Portal für Holz- und Forstunternehmen für das Jahr 2021, Durchschnittspreis aus den Systemauktionen für das erste Halbjahr 2021, Preise aus zufällig ausgewählten Systemauktionen für das zweite Halbjahr 2021.Foto: Drewno.pl

Die meisten Händler, die an den Auktionen teilnehmen, sind von der Höhe des Anstiegs überrascht. Unternehmen, die Holz für den Export, vor allem nach China, Deutschland und in die Tschechische Republik, einkaufen, wird vorgeworfen, Rohstoffpreise zu verlangen, die über der Rentabilitätsschwelle der Produktion liegen.

Die Systemauktionen sind eine der Stufen des Holzverkaufs, die von der Staatsforsten National Forest Holding durchgeführt werden. Das derzeit versteigerte Holzvolumen erreicht ca. 10% des für die Industrie vorgesehenen Holzvolumens im Jahr 2021, d.h. ca. 3,5 Mio. m³

Quelle: https://www.drewno.pl/artykuly/12081 – Aus dem polnischen übersetzt. – 12.05.2021